Goldsuche in der Lausitz
Goldsuche in der Lausitz
Nur ein Jahr nach dem Erscheinen seines Buches „Gold in Thüringen“ hat M. Schade gemeinsam mit T. Birke ein ähnlich aufgebautes, aber kleineres Werk über die Goldvorkommen im Lausitzer Bergland vorgelegt. Das fordert einen Vergleich der beiden Bücher heraus, auch wenn diesmal ein wesentlich kleineres Gebiet abgehandelt wurde.
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Im Vergleich schneidet der nun vorliegende Band trotz des geringeren Umfanges durch die viel umfangreicher ausgewertete historische Literatur recht gut ab. Allerdings ist die Qualität der meisten Goldfotos etwas schlechter und auch der Preis liegt mit 9,6 Cent pro Seite (gegenüber 5,2 Cent) höher.
Markus Schade & Thomas Birke: Gold im Lausitzer Bergland / Fundorte – Herkunft – Geschichte. Erschienen im Eigenverlag Dr. Markus Schade, Gold-Museum Theuern, 2002. 122 S., 25 Abb. und 8 Zeichnungen im Text, 56 Abb. im Anhang, 43 Lit.. Preis: 12,50 Euro
Der Allgemeine Teil handelt anfangs die „Geographische Position“ des Untersuchungsgebietes ab und geht auf die lokalen Namen in Verbindung mit „Gold“ und „Seifen“ ein. Allein 27 solcher Namen weisen auf alte Abbauversuche hin. Im Kapitel „Historischer Goldbergbau“ werden diese alten Arbeiten ausführlicher betrachtet und durch viele Literaturangaben belegt. Es werden 9 Orte mit historischen Versuchen der Goldgewinnung genannt. Die „Geologische Situation“ führt konzentriert in den geologischen Rahmen ein und weist auf die wenigen anderen Erze hin, die im Untersuchungsgebiet auftreten bzw. ehemals gewonnen wurden. Die beiden Kapitel „Zur Genese von Seifengold“ und Feldarbeiten“ sind großenteils wortwörtlich aus dem Thüringer Band übernommen worden, was bei der parallelen Thematik wohl legitim ist. Bei der Genese geht SCHADE auf die mit der Seifengold-Ablagerung oft verbundene Anreicherung von Eisenmineralen, seine Einteilung in unreifes, reifes und überreifes Seifengold und auf das mögliche Wachstum des Seifengoldes in den Sedimenten aus physiko-chemischer Sicht ein. Bei den Feldarbeiten wird die Arbeitsweise von der Siebung über die Voranreicherung auf der Rinne bis zum Sichern in der Goldwaschpfanne erläutert. Als Quellen der „Herkunft des Goldes“ geben die Autoren Berggold aus sulfidischen Vererzungen in Basiten und (Gold-)Quarzgängen an, oder beziehen es als Seifengold aus glazialen (Elster-kaltzeitlichen) Serien oder fluviatilen Sedimenten alter Elbeläufe.
Der nicht nummerierte Abschnitt „Ausblick“ vom Ende des Allgemeinen Teils mit der Zuversicht in ebenfalls viele Goldfunde in den an das Untersuchungsgebiet angrenzenden Bächen war wohl für das Ende des Buches vorgesehen.
Der Spezielle Teil nimmt die zweite Hälfte des Buches ein. Als „Aktuelle Goldfundpunkte“ sind 45 Fließgewässer aufgeführt, in denen Gold nachgewiesen wurde. Nur in zwei weiteren Bächen konnte kein Gold gefunden werden. Die Aufzählungen enthalten jeweils Angaben zur Geographie und Geologie des Einzugsgebietes und zur Beprobung und Goldführung. Eine straffe tabellarische Zusammenfassung der oftmals gleichen Tatbestände wäre hier dem Werk dienlich gewesen. Leider fehlen diesmal bei den meisten Fundstellen die Angaben zu den Schwermineralen, dadurch muss die Herkunft des Goldes allein aus den anstehenden geologischen Einheiten abgeleitet werden. Dabei könnten die schönen Bilder der Schwerminerale die Aufmerksamkeit verstärkt auf dieses Nebenprodukt des Goldwaschens lenken.
Wer als Hobby-Goldwäscher im Lausitzer Bergland tätig werden will und Hinweise auf die Goldführung bestimmter Bäche sucht, dem ist der Band wärmstens zu empfehlen. Dabei ist zu hoffen, dass die beschriebenen Bäche nicht durch rücksichtsloses Hantieren gewissenloser Wäscher leiden müssen.
Durch die zahlreiche ausgewertete Literatur ist das Buch auch für Montanhistoriker in der Lausitz, die sich mit Gold beschäftigen wollen, eine Fundgrube.
P. Ossenkopf