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Mikroben

Die kleinsten Goldsucher der Welt

Alchemie unter Wasser: Amerikanische Forscher haben wasserlebende Mikroorganismen entdeckt, die Gold produzieren. Dies teilt die Netzeitung am 9. August 2001 mit. Was Generationen von Alchemisten nicht vermochten, ist demnach Wissenschaftlern der University of Massachusetts jetzt gelungen: die Herstellung von Gold. Zwar blieb auch den amerikanischen Forschern der Stein der Weisen verborgen, dafür fanden sie Mikroben, die gelöstes Gold in seine feste und damit wertvolle Form umwandeln.

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Mikroorganismen

Die entdeckten Mikroorganismen könnten durch ihre Aktivität einige der Goldlagerstätten auf der Erde geschaffen haben. Der Fund erklärt möglicherweise, warum Gold in verschiedener Form an völlig unterschiedlichen Standorten auf der Erde vorkommen kann. Festes Gold kommt vor allem in Lagerstätten der Erdkruste vor. Aus heißen Quellen und Heißwasserschloten im Meer gelangt ein Teil davon auch in gelöster Form an die Oberfläche. Da es nicht bearbeitet werden kann, hat gelöstes Gold keinen hohen Wert. Zudem ist die Lösung für die meisten Organismen giftig.

Experiment

In einem Experiment simulierte die Forschergruppe um Derek Lovley die Umweltbedingungen solcher Extremstandorte. Sie beobachteten dann die Aktivität von Mikroben, die normalerweise Eisen umwandeln. Tatsächlich nahmen diese Mikroorganismen auch gelöstes Gold auf und schieden es in fester Form wieder aus. Schon länger sind Bakterien und urtümliche Mikroorganismen für ihre Fähigkeit bekannt, Metalle vom gelösten in den festen Zustand überführen zu können. Dass Mikroorganismen auch Gold umwandeln können, ist aber neu.

Goldgräberstimmung

Die Entdeckung der Wissenschaftler dürfte jedoch keine neue Goldgräberstimmung hervorrufen. “Das gelöste Gold tritt nur extrem verdünnt in riesigen Wasservolumina auf”, erklärt Lovley. Eine profitable Produktion des Edelmetalls durch Mikroben komme daher nicht in Frage.

Goldsucher-Bakterien

Ungewöhnliche hohe Zahlen von Bakteriensporen im Boden können auf Goldlagerstätten hinweisen. Das berichtet im Mai 2002 eine chinesische Mikrobiologin auf einem Fachkongress in Salt Lake City. Demnach reagiert ein Bodenbakterium mit einer erhöhten Sporenproduktion, wenn es auf erhöhte Konzentrationen von Gold trifft.

„Diese Bioindex-System könnte Geologen helfen, Goldvorkommen zu geringeren Kosten und mit höherer Effizienz aufzuspüren“, so Hongmei Wang von der Ohio State University in Columbus. Gemeinsam mit Kollegen von der China University of Geosciences, Wuhan, hatte sie den Boden im Bereich von elf Goldlagerstätten in der chinesischen Provinz Sichuan untersucht.

Direkt über den Lagerstätten fanden die Forscher nur relativ wenige Sporen des Bakteriums Bacillus cereus. Mit zunehmender Entfernung von den Lagerstätten stiegen die Sporenzahlen jedoch bis auf das Hundert- oder Tausendfache des Normalwerts an und fielen schließlich wieder auf niedrige Werte ab.
Wang und ihre Kollegen vermuteten, dass dieser Effekt auf die antimikrobielle Wirkung von Goldionen zurückgeht, die von den Lagerstätten in den Boden diffundieren. Laborexperimente bekräftigten die Theorie: Goldkonzentrationen um 5 Milligramm pro Milliliter Kulturmedium regen Bacillus cereus zur Bildung der widerstandsfähigen Sporen an, berichten die Forscher auf der Hauptversammlung der „American Society for Microbiology“. Bei einer doppelt so hohen Goldkonzentration starben die Mikroben schnell ab, während sehr niedrige Konzentrationen keinen messbaren Effekt hatten.

„Die Verteilung von Bacillus cereus in Goldabbau-Gebieten wird durch viele Umwelt- und Bodenfaktoren kompliziert“, so Wang und ihre Kollegen. Dies erschwere die Nutzung der Bakteriensporen als natürliche Anzeiger für nahe gelegene Goldvorkommen. Nichtsdestotrotz könne die Methode gemeinsam mit herkömmlichen geochemischen und -physikalischen Techniken beim Aufspüren und bei der Erkundung von Lagerstätten helfen, glauben die Forscher.

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