Goldwaschmatte
Tuch, Flies, Moos und Gummi
Für die erfolgreiche Goldsuche wird wenig Werkzeug benötigt: Schaufel, Waschpfanne und Schleuse genügen – oder eine Matte. Moderne Schleusen bestehen in der Regel aus einer metallenen Rinne, deren Boden aufgerauht oder mit einer Matte ausgelegt ist.
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Verstrebungen stabilisieren nicht nur die Seitenwände, sondern bilden zugleich Hindernisse und verwirbeln den Schlamm; zugleich justieren sie die Matte. Goldstaub und Flitter sinken zu Boden und verfangen sich auf der rauhen Oberfläche. Wer keine Metallschleuse zur Verfügung hat, wird auch mit einer Fuß- oder Industriematte Erfolg haben. In früheren Zeiten wurden ja ebenfalls Tücher und sogar Felle zur Goldgewinnung eingesetzt. Weiterer Vorteil: Sie lässt sich – eingerollt – bequem transportieren und beispielsweise auf dem Rucksack festbinden.
Geeignet sind robuste Industriematten, wie sie für den gewerblichen Einsatz gebräuchlich sind. Im Gegensatz zu handelsüblichen Teppichböden sind sie sehr widerstandsfähig und lösen sich nach dem Dauergebrauch nicht in ihre Einzelteile auf, allerdings ist der Preis von fast 100 Euro pro Quadratmeter nicht ganz billig und übersteigt sogar die Ausgaben für eine Schleuse. Ein weiterer Nachteil ist das relativ hohe Gewicht, das sogar das der handlichen Kleinschleusen übersteigen dürfte.
Waschversuche im Schweizer Napfgebiet brachten hervorragende Ergebnisse mit zahlreichen Goldpartikeln. Dabei wurde eine 90 cm mal 60 cm große Industriematte eingesetzt. Zunächst wurde mit Flusssteinen eine Fassung in der Form eines kleinen Kanals gelegt, die mit der Matte ausgelegt wurde. Die Breite von 60 cm war erforderlich, um auch die Seiten auszukleiden. Damit starke Strömung den Kunststoffboden nicht fortschwemmte, musste das obere Ende mit Steinen justiert werden. Wie bei der Schleuse üblich wird goldhaltiger Schlamm aufs obere Ende geschaufelt. Ist die Strömung ausreichend, werden sogar große Kieselsteine durch den schmalen Kanal gespült.
Bei der Gewinnung des Konzentrates ist allerdings etwas Übung erforderlich. Im Gegensatz zur Schleuse, wo nach Abschluss der Arbeit lediglich ein schmaler Mattenstreifen rein gewaschen wird, verfügt die Industriematte über eine deutlich breitere Fläche. Zweckmäßigerweise wird zunächst die Waschpfanne mit Wasser gefüllt, anschließend wird die Industriematte zentimeterweise darüber ausgeschlagen.
Tücher und Matten werden übrigens durch findige Goldsucher auch in Wüstenregionen eingesetzt. Sie bedienten sich eines starken Stoffes oder Felles; in die Mitte wird trockener Sand gelegt. Beim schnellen Wechsel von Senken und Heben bläst der Wind die leichteren Partikel fort. Übrig bleibt alles Schwere.
Auch die mittelalterlichen Goldwäscher am Rhein setzten rauhe Tücher oder gar Felle ein. Sie legten sie am Ufer aus und brauchten nur noch auf Hochwasser zu warten. Das trat jedes Jahr mit der Schneeschmelze in den Alpen, also im Frühjahr, ein. Dabei verfingen sich die Goldflitterchen in den Tüchern und mussten nach Abzug des Wassers nur noch herausgelesen werden.
Gute Ergebnisse mit eigener Gummimatte
Eine interessante Alternative zu den üblichen Goldwaschrinnen stellt Bayerwalddigger Paul in seinem nachfolgenden Beitrag vor. Hier sein Bericht:
- Meine Rinne (Matte) sollte nach Möglichkeit alles Gold fangen, welches in die Rinne eingegeben wird. Außerdem sollte sie für den Transport optimiert (möglichst klein sein). Und die Nachbereitung sollte nicht so aufwendig sein, das heißt, nach dem Auswaschen von Material durch die Rinne sollte in der Waschpfanne möglichst schnell ein Ergebnis zu sehen, also wenig Material, sein.
- Ich habe mir nun eine 8 mm Vollgummimatte gekauft. In diese habe ich ein stark unterschnittenes Muster auf der einen und überschnittenes Muster auf der anderen Seite entwickelt. Einmal für den Einsat in normalen Waschrinnen und den normalen Einsatz am Bach, zum anderen für den harten Einsatz mit schwerem Gerät.
- Die Test waren durchaus positiv.
Bayerwalddigger Paul