Goldsuche in Afrika
Über Jahrhunderte war Westafrika Hauptlieferant des Goldes für Europa. So wurde auch die englische Goldmünze „Guinea“ nach der Herkunft des Goldes aus Westafrika benannt. Das Gold von Westafrika kam und kommt z.T. heute noch aus vielen über weite Gebiete verstreuten Lagerstätten. Seine natürlichen Vorkommen befinden sich in Quarzadern, Sandböden und Flusskies.
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Die drei wichtigsten goldführenden Gebiete sind Bambuk in Mali, Bure im Bereich des Oberen Niger und seiner Nebenflüsse sowie die Akan-Regionen in Ghana und der Elfenbeinküste.
Das meiste Gold wurde durch die einfache Methode des Auswaschens von Sand, Flusskies oder goldhaltiger Erde gewonnen, wofür man viele flache Gruben anlegte. Der Arbeiter verwendete im allgemeinen Kalebassen oder Holzschüsseln von abgestufter Größe. In der größten wurde Erde und Wasser sorgfältig im Kreis geschwenkt, wodurch die schwereren Goldteilchen zu Boden sanken, während die wertlose Erde mit der Hand entfernt werden konnte. Der Bodensatz goldhaltiger Erde wurde sodann in eine kleinere Schüssel geschüttet und der Vorgang solange wiederholt, bis schliesslich in der letzten Schüssel eine winzige Menge wahrnehmbaren Goldstaubs übrig blieb.
In den reicheren Goldfeldern grub man Schächte, die oft eine Tiefe von zehn bis über zwanzig Metern erreichen konnten. Jeder Schacht war gerade weit genug, um einem Arbeiter das Hereinsteigen zu gestatten.
Die Goldgewinnung war von Zeremonien und Vorschriften begleitet. Sowohl in Bambuk- wie im Bure-Gebiet wurde die Eröffnung einer neuen Mine als rituelle Handlung begangen. Rote Kolanüsse wurden verteilt, ein gelehrter Moslem rezitierte Gebete und Koranverse. Dann wurde eine Ziege, ein Stier oder ein roter Vogel geopfert. Auch bei den Akan war es üblich, vor der Eröffnung einer neuen Mine einen Zauberpriester zu rufen. Dieser tötete einen Vogel und goss ein Trankopfer auf den Boden, um den Erdgeist und die Ahnen zu beschwören.
Das geförderte Gold fand meist den Weg in die Hände von Kaufleuten, Häuptlingen oder Goldschmieden. In Gebieten, wo Goldstaub – wie etwa bei den Akan – ein allgemeines Zahlungsmittel darstellte, zirkulierte es auch unter der gesamten Bevölkerung.
Beim Wägen des Goldstaubes gelangte ein kompliziertes System von Gewichten zur Anwendung. Besonders die Messinggewichte der Akan wurden durch ihre künstlerische Ausführung berühmt.
Der Anfang der modernen Goldminenindustrie in Ghana datiert auf den Januar 1878, als auf Anregung des Franzosen Pierre Bonnat eine kleine Bergwerksgesellschaft mit dem Namen African Gold Coast Company entstand und bei Awuda mit der Goldförderung begann. In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg war Gold der weitaus wichtigste Exportartikel der Goldküste, der etwa die Hälfte des gesamten Exportwertes der Kolonie ausmachte.
Das Goldfeld von Obuasi ist heute die reichste Goldmine Ghanas und die neuntgrösste der Welt. Die Gegend wurde einmal als „die reichste Quadratmeile Afrikas“ bezeichnet. In einer Tiefe von 1.200–1.500 m lagern hier geschätzte 300 t abbaubares Gold. Weitere goldführende Schichten befinden sich in ca. 3.000 m Tiefe. Die Goldproduktion in Obuasi wurde 1968 von der britischen Lonrho Ltd. übernommen und wird heute von der Ashanti Goldfields Corporation betrieben.
Galamsey Mining ist der in Ghana gebräuchliche Begriff für den illegalen Kleinstabbau, der oft durch Frauen und Kinder am Rande der legalen Abbaugebiete betrieben wird. Der in harter körperlicher Arbeit bewerkstelligte Abbau findet hier unter den denkbar schlechtesten Arbeitsbedingungen statt, vor allem was die Gesundheit anbelangt. Die grösste Gefahr geht dabei von den zur Goldgewinnung verwendeten, hochgiftigen Chemikalien (Cyanide, Quecksilber) aus, die zumeist vollkommen ungeschützt eingesetzt werden.