Goldsuche in Simbabwe
Bis heute wissen wir nicht, wann die erste schicksalhafte Begegnung zwischen dem Menschen und dem König der Metalle, dem Gold, stattgefunden hat. Erst aus späteren Zeiten besitzen wir genauere Anhaltspunkte und Aufzeichnungen. Bereits die Bibel spricht im Alten Testament von einem Land, um das so mancher Gelehrtenstreit vom Zaun gebrochen wurde: – Ophir!
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“Auch eine Flotte baute der König Salomo zu Ezjon-Geber, das bei Elat am Ufer des Schilfmeeres im Land Edom liegt. Hirsam aber sandte auf der Flotte seine Leute mit, Seeleute, die mit dem Meer vertraut waren, zusammen mit den Leuten Salomos. Sie fuhren nach Ophir und holten dort Gold, vierhundertzwanzig Talente, und überbrachten es dem König Salomo.” (Erstes Buch der Könige, 9.26 – 28)
Vom König Salomo, dessen historisches Reich auf 1000 vor Christus datiert wird und den man mitunter auch als “der Weise” bezeichnet, wissen wir, da er eine ausgeprägte Prunkliebe entwickelt hatte. Im Zweiten Buch der Chronika ist zu lesen:
“Die große Halle bekleidete er mit Zypressen, berzog es mit gediegenem Gold und brachte darauf Palmen und Blumenketten an. Auch belegte er das zum Schmuck mit kostbaren Steine. Das Gold war Parjimgold. So berkleidete er die Halle, die Balken und Schwellen, seine Wände und Türen mit Gold und ließ Kerube auf die Wände schnitzen.” (Zweites Buch der Chronika, 3.5 – 7)
Eusebius, der 400 nach Christus eine Kirchengeschichte schrieb, vermerkte, David habe Bergleute nach der an Goldgruben reichen Insel Urphe im Roten Meer gesandt, von wo das Gold nach Juda verschifft wurde. Man weiss leider heute nicht, wie das uhbrische Ophir einst gesprochen wurde, aber die Wahrscheinlichkeit besteht, dere arabische Name “Afir” entspricht dem Somaliwort “Afer” oder “Afar”, was bedeutet, die Somali bezeichneten sich hiermit selbst. Dieses “Afir” oder “Afar” kann nun dem hbrischen “Ophir” entsprechen, das somit nichts anderes als die semitische Bezeichnung für “Afrika” wäre. Wie wir wissen, entstammt das Wort “Afrika” dem von Karthago bernommenen “Afer”, das später latinisiert wurde.
Im Jahre 1864 stieß der Deutsche Karl Mauch an der südrhodesischen Grenze (Simbabwe) von Mozambique in Ostafrika im Hochurwald auf die Überreste einer Tempelstadt. Vierzehn Jahre danach legte Steinberg unweit davon Bergwerksanlagen aus vorchristlicher Zeit frei, die mit der Tempelstadt eine Verbindung hatten. Die Untersuchungen des bekannten deutschen Afrikaforschers Dr. Carl Peters ließen einen phönizischen Einschlag erkennen. Bei Marik im Jemen, der Hauptstadt des altarabischen Knigreiches von Saba, entdeckte man einen Tempel, der in seinen Grundrissen eine verbülffende Ähnlichkeit mit denen der von Karl Mauch entdeckten Tempelstadt in Ostafrika aufwies.
Goldland Ophir
Wenn auch zahlreiche Anhaltspunkte des ehemaligen Goldlandes Ophir auf Afrika deuten mögen, so besitzen wir bis jetzt keinen stichfesten Beweis dafür. Ophir war das Warenhaus des Alten Kontinents, wo die kostbarsten und erlesensten Gter eingehandelt wurden. Die einstige Existenz König Salomos, bei dem Gold weit ber dem Silber stand, gilt übrigens durch zahlreiche Ausgrabungen und Funden für bewiesen, dennoch blieb Ophir dem Zugriff bis in unser Jahrhundert verborgen…
Die Portugiesen waren die ersten, die an den Grenzen eines geheimnisvollen Goldlandes Handelsstationen errichteten, das vielleicht einmal jenes sagenhafte Ophir beherbergte. Man nannte es Monomotapa und war Teil eines früheren größeren Reiches namens Mukaranga. Dieses Land lag südlich des Sambesi im nordwestlichen Hinterland der portugiesisch-arabischen Handelsstadt Sofala. In der Stadt Massapa betrieben die Portugiesen emsig Handel. Unweit dieser Stadt erhob sich ein Hügel, der für die Europäer verboten war. Hier standen mächtige, aber zerfallene Mauern und nicht weit davon wurden sogar Goldminen betrieben. Damit in den Fremden nicht die Lust nach den Goldgruben geweckt wurde, durfte niemand die Lage der Gruben verraten. Andernfalls drohte die Todesstrafe.
So ist es kaum verwunderlich, da die Portugiesen zwar sehr viel über die örtlichen Bräuche erfuhren, kaum etwas jedoch ber jene Orte, wo das gleißende Metall herkam. Jenes Groß-Simbabwe mit seiner Festung und den heiligen Städten steht heute noch. Es soll über tausend Jahre alt sein und läßt schon dadurch die Vermutung zu, da hier das legendäre Ophir zu suchen ist.
Die Zeit verging rasch und das riesige Reich zerfiel. Die Europäer gewannen immer mehr die Oberhand. Aber auch ihnen blieben die Goldminen zumeist verborgen. 1897, bevor die Eisenbahn ihren Schienenweg bis nach Südrhodesien vorschob, erlebten die steinernen Städte der untergegangenen Kulturen eine geisterhafte Auferstehung. Mehrere Engländer betrieben eine Pionierarbeit ganz besonderer Art, indem sie eine Gesellschaft gründeten, die die alten Ruinenstädten auszuplündern hatte. Ihre Arbeit betrieben die Gesellschafter so gründlich, dass von keinem der aufgefundenen Goldgeschmeide etwas übrig blieb. So landeten die letzten Monomotapa-Spuren in den Schmelztiegeln dieser ehrenwerten Herren.
Nur einem Zufall ist es zu verdanken, dass 1933 auf einem einsamen Bergrücken namens Mapungubwe und in der Nähe des Limpopo-Flusses etliche Königsgräber entdeckt wurden. Sie bargen Grabbeigaben aus purem Gold, die auf eine hoch entwickelte Goldschmiedekunst hinweisen.
Heute wie in alten Zeiten durchziehen Glücksritter auf den Spuren alter Kulturen das Land. Sie wollen aber nicht bloß den Toten die kostbaren Grabbeigaben entreißen. Ihr Ziel sind oft die alten Goldgruben. Die Spuren der alten Schmelzöfen finden sich alenthalben. Nahezu 5000 Stellen sind bekannt, wo Golderz gewonnen wurde. Bis auf den heutigen Tag stellen die Goldvorkommen im Süden des Landes die reichste Gabe an Bodenschätzen dar. Das edelste Metall findet sich hier zumeist in den von kristallinen Schiefern durchsetzten Quarzgängen, teilweise an Quarzitmassen gebunden.