Goldwaschen am Rhein 22.08.2021
Der Wettergott hat es mit uns Goldsuchern gut gemeint. Während Meteorologen den ganzen Tag vor heftigen Unwetter mit Starkregen warnten, war bei uns der Himmel nur wolkenverhangen. Die Wolken zogen über uns hinweg. So konnten wir uns unserer Lieblingsbeschäftigung widmen: der Goldsuche am Rhein. Doch Steffi und ich wuschen nicht für uns, sondern führten die Teilnehmer unseres Goldwaschkurses in die Kunst des Schürfens ein. Große Funde wurden heute nicht gemacht, dennoch war es ein erfolgreicher Tag. Pünktlich zum Tagesende setzte dann doch noch ein leichter Sprühregen ein. Das nennt man Timing.
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Ja, wir hatten wirklich Glück. Das Wetter war (wie meistens hier im äußersten Südwesten) weitaus besser, als es die Wetterfrösche vorausgesagt hatten. Und auch die Temperaturen waren angenehm. Rasch führten wir die Teilnehmer zum Goldwaschplatz. Dort waren die Folgen des wochenlangen Hochwassers noch immer deutlich zu sehen. Der schmale Pfad durch den Rheinwald war ausgewaschen, hoch in den Baumzweigen hingen Grasbüschel herunter und die tiefer stehenden Weiden trugen fast keine Blätter. Überall ragten Wurzeln aus dem Boden. Das Hochwasser hatte ganze Arbeit geleistet.
Aber es hatte auch den Rand des Rheinufers völlig neu modeliert. Höher liegende Schichten wurden abgetragen und legten tiefere frei. Hier war seit langem nicht mehr nach dem edlen Metall geschürft worden. Das hatten wir schon am Vortrag festgestellt. Auffällig waren heute die zahlreichen winzigen Goldpartikel, die wir nur als Staub bezeichnen. Größere mit einem Durchmesser von einem Millimeter gab es zwar auch, zeigten sich jedoch nur selten. Das lag auch daran, dass wir lediglich an der Oberfläche gruben und nicht in die Tiefe vordringen konnten.
Die Teilnehmer waren mit Eifer bei der Sache, schaufelten die oberen Sand- und Geröllschichten frei, um an den begehrten, goldhaltigen Sand zu gelangen. Dieser musste lediglich reingewaschen werden. Was sich so einfach anhört, gestaltet sich in der Praxis dann doch etwas komplizierter. Denn es erfordert ein wenig Übung, den richtigen Dreh herauszubekommen, bis endlich nur noch die schweren Sande in der Pfanne verbleiben, während die leichten über den Pfannenrand fortgespült sind. Abschließend genügt ein leichter Schwenk, bis der darunter liegende "schwarze Sand" (Magnetit) auf dem Pfannenboden haften bleibt. Mit etwas Glück tauchen darin Goldflitterchen auf. Manchmal sind es sogar mehrere.
Eine Teilnehmerin hatte trotz großer Mühe den Tag über nur wenige gefunden. In der letzten Pfanne aber, kurz bevor der Goldwaschtag beendet war, machte sie einen letzten Versuch. Und siehe da, plötzlich waren rund ein Dutzend Flitterchen in der Pfanne. Steffi und ich rätselten, was zu diesem plötzlichen Erfolg geführt haben mag. Hatte sie eine besonders goldreiche Stelle gefunden? Oder beherrschte sie plötzlich die perfekte Schwenktechnik? In den nächsten Tagen wollen Steffi und ich dieselbe Stelle aufsuchen und dort einen gezielten Waschversuch wagen. Wer weiß, vielleicht liegen dort noch zahlreiche weitere Goldstückchen.
Übrigens, obwohl wir um die Mittagszeit wie üblich ein Lagerfeuer mit Grill anzündeten, legten auch heute wieder die wenigsten Teilnehmer eine Pause ein. Einige wenige hatten zwar Grillwürstchen und Steaks dabei, aber diese wurden ziemlich rasch verspeist, damit man gleich wieder ans Goldwaschen gehen konnte. Offenbar wollten alle die Zeit lieber fürs Goldwaschen nutzen. Schließlich bekamen etliche per Handy bzw. Warn-Apps die Unwetterwarnungen mit. Im Schwarzwald und an den Ausläufern sollen sogar starke Regenfälle gewesen sein. Aber bei uns vor Ort war davon nichts zu spüren.
Liebe Teilnehmer, Euch allen ein herzliches Dankeschön! Einige von Euch berichteten mir beim Abschied, sie könnten sich vorstellen, an diesem Goldwaschtag ein neues Hobby entdeckt zu haben. Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder irgendwo am Flussufer. Natürlich beim Goldwaschen! Und zum Abschluss noch eine Gratulation. Denn wir ein echtes Geburtstagskind dabei. Herzlichen Glückwunsch zum neuen Lebensjahr!
Das schreiben die Teilnehmer
- Andreas S. aus Ludwigshafen: 1000 Dinge, die man gemacht haben muss. Ein mega Event mit viel Spaß und tollen Leuten. Vielen Dank für das wunderbare Erlebnis.
- Alexandra B. aus Gernsbach: Vielen Dank für diesen tollen, erlebnisreichen Tag! Wir hatten jede Menge Spaß, haben viel gelernt und hatten nette Gesellschaft. Ein sehr empfehlenswertes Familien-Event! Silas ist im Goldrausch und bastelt gerade an seiner ersten eigenen Goldwaschrinne... :-) Herzliche Grüße von Alex, Silas und Thomas
- Ute S. aus Furtwangen: Vielen Dank, Steffi und Franz, für diesen wunderschönen Goldwaschtag. Wir hatten zwar am Ende nicht viel Gold gefunden, aber dafür einen Riesenspaß. Ganz liebe Grüße aus Furtwangen vom Geburtstagskind :-)
- Guido N. aus Rheinmünster: Vielen lieben Dank für den tollen Goldwaschtag. Wir sind stolz darauf, was wir als Familie gemeinsam mit Eurer Unterstützung gewaschen haben. Das Fläschchen mit den Goldflittern (das größte hat fast 2 mm) wollen wir noch weiter füllen und freuen uns bereits auf weitere schöne Tage an unseren Flüssen und Bächen. Viele Grüße aus Stollhofen
- Jannis G. aus Mühlacker: Hey, Ihr beiden, vielen Dank für den tollen Tag. Es hat total viel Spaß gemacht, das Rheingold zu schürfen. Samuel und ich sind total angefixt. Wir haben uns schon Goldwaschpfannen bestellt. Werden mal in der Enz und in der Eifel unser Glück versuchen. Euch noch viele gute Kurse. Gruß aus dem Schwabenländle, Jannis und Samuel