Goldwaschen am Rhein 20.06.2020
Goldsuche am Rhein mit viel Teamgeist
Was für ein Tag! Sonne pur und Teilnehmer, wie man sie sich nur wünschen kann. Gold wollten sie finden, die Waschtechnik erlernen und gemeinsam Spaß haben. Und natürlich echtes Rheingold finden. Dabei begann der Morgen mit einem Schreck…
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Als ich am frühen Morgen die Pegelstände entlang des Hoch- und Oberrheins abrief, bekam ich den ersten Schreck. Über Nacht war der Wasserstand gestiegen. Es waren zwar nur wenige Zentimeter, doch das konnte ich noch ändern. Tage zuvor hatte es in den Quellgebieten des Rheins heftig und dauerhaft geregnet. Das Wasser wollte wohl unbedingt heute bei uns eintreffen.
Steffi und ich fuhren zum Rheinufer – und waren beruhigt. Der Wasserstand war zwar erhöht, machte glücklicherweise keine Anstalten, weiter zu steigen. Somit war das Goldwaschen auf unserer Lieblingsgeröllbank möglich.
In einem Café machten wir eine kleine Frühstückspause. Dann der nächste Schreck: Goldsucher-Kollege Wolfgang (genannt “Goldbolle”) rief uns an. “Land unter!” Er war bereits vor Ort, musste seine Ausrüstung zusammenpacken und ausweichen. Goldbolle war gemeinsam mit Gold-Hans auf unserer Geröllbank. Höher liegende Alternativ-Waschorte schossen mir durch den Kopf. Gleich darauf der nächste Anruf vom Waschplatz. Wieder war Goldbolle dran. “Das Wasser geht weg.” Oder anders ausgedrückt: Der Pegel sank. Nicht viel, aber zumindest soweit, dass wir auf der Lieblings-Geröllbank gefahrlos schürfen konnten.
Also holten wir bei der Bad Bellinger Tourist-Information die Teilnehmer des heutigen Goldwaschkurses ab und brachen zum Abenteuer südlich des Kurortes auf. Dort eingetroffen, fiel mir ein Stein vom Herzen. Der Waschplatz war zwar leicht überflutet, bot jedoch genügend Raum für einen erlebnisreichen, schönen Goldwaschtag.
Gold waschen hat etwas mit Wasser zu tun. Davon hatten wir heute jede Menge. Unmittelbar am “Camp 2”, dem sonnengeschützten Lagerplatz oberhalb der Geröllbank, vermittelte ich der Gruppe zunächst die wesentlichen Kenntnisse des Goldwaschens.
Gleich danach ging’s für alle ans Werk. Und das bedeutet, eine geeignete Grabungsstelle zu finden, das Sand-Steine-Gemisch in ein Sieb zu schaufeln und den gewonnenen Sand reinzuwaschen. Mit etwas Glück taucht auf dem Pfannenboden das erste Goldflitterchen auf. Dieses Glück stellte sich erst ab der nächsten Pfanne ein.
Von Anfang an fiel auf: Die Teilnehmer waren mit Begeisterung bei der Sache, schaufelten, siebten und wuschen Sand aus.
Hin und wieder ein Aufschrei: Gold in der Pfanne! Manche hatten einen Durchmesser von etwa einem Millimeter, die meisten waren jedoch kleiner, manche waren gerade noch mit dem bloßen Auge zu erkennen. Die winzigsten nennt man “Goldstaub”.
Dank des erhöhten Wasserstandes konnten wir die Waschrinnen unmittelbar am Grabungsplatz aufbauen. So waren keine weiten Wege nötig. Dazu musste lediglich ein kleiner Damm gebaut werden, der das fließende Wasser durch die Waschrinnen führt. Dank des Einsatzes der Schleusen konnte die Ausbeute erhöht werden.
Besonders gefreut hatten sich Steffi und ich über einen jungen Teilnehmer, der im Rahmen einer Projektarbeit das Thema Goldsuche ausgewählt hatte und sich brennend über die Arbeitsweise des Schürfens interessierte. Dazu hatte Moritz sogar eine eigene Waschrinne konstruiert. Steffi und ich konnten ihm einige Tipps sowie etliche nützliche Informationen mit auf den Weg geben. Wir nahmen ihn auch zu unseren Goldsucher-Freunden Goldbolle und Gold-Hans mit, die etwas abseits von uns schürfen. Dort bekam er weitere wertvolle Tipps, außerdem einige schöne Goldflitterchen.
Steffi und ich möchten uns aber auch bei allen anderen Teilnehmern bedanken. Es war eine super gute Gruppe mit viel Teamgeist. Das ist sehr selten. Herzlichen Dank!
Das schreiben die Teilnehmer
- Simone S. aus Ludwigshafen: Hallo Franz, vielen Dank für den tollen Tag! Es hat uns riesig Spaß gemacht! Liebe Grüße Simone, Alex und Emil
- Tanja B. und Fritjof aus Rheinmünster: Hallo Steffi und Franz, vielen Dank für den tollen Tag. Viele Informationen und Geschichten rund ums Gold und Rhein. Es waren tolle Leute mit dabei und das größte… sooo große Flitterchen zu finden. Damit hätten wir nie mit gerechnet. Vielen Dank und wir sehen uns wieder! Liebe Grüße an Euch von Tanja und Fritjof
- Moritz und Oma Monika: Liebe Steffi, lieber Franz, es war ein toller Tag bei euch. Die Bilder, die Oma von mir gemacht hat, habe ich noch in mein Projekt eingefügt. Danke für die tollen Ratschläge, die ihr mir mit auf den Weg gegeben habt. Die Vorstellung meines Projektes ist mir dadurch noch viel leichter gefallen. Gestern habe ich mein Zeugnis bekommen. Meine Projektarbeit wurde mit der Note 1 ausgezeichnet. :-) Ich danke euch. Wir kommen auf jeden Fall nochmals bei euch vorbei. Liebe Grüße, Moritz und Oma Monika