Goldwaschen am Rhein 03.11.2018
Abenteuertag mit Goldfunden in der Herbstsonne
So wünscht man sich einen Goldwaschtag im Herbst: Am frühen Morgen noch Nebel, dann – endlich am Goldwaschplatz eingetroffen – lichtet sich das Grau und lässt die Sonne scheinen. Einen ganzen Tag. Die Teilnehmer dieses Goldwaschtages hatten dieses Glück. Klar, Gold gefunden haben sie natürlich auch!
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Die Erinnerung vom letzten Wochenende saß mir noch in den Knochen, als der Wetterbericht Recht behalten sollte und uns einen ganzen Tag Dauerregen bescherte. Ich kann mich an keinen Tag erinnern, an dem es so ausdauernd Regentropfen vom Himmel fielen. Diesmal, eine Woche später, herrschte in den frühen Morgenstunden noch dichter Nebel. Es war kalt, aber nicht lange. Gerade als ich mit meiner heutigen Gruppe beim Goldwaschplatz eintraf, ging der Himmel auf. Bis zum Abend sollten wir das gelbe Metall bei schönstem Wetter schürfen.
Die ersten Teilnehmer waren bereits sehr früh zum Treffpunkt bei der Tourist-Information in Bad Bellingen eingetroffen; die letzten trafen pünktlich ein. Sie waren aus dem Saarland, Hessen und Malterdingen bei Emmendingen. Etwa die Hälfte waren Buben. Keine Frage: Heute wollten sie den Schatz ihres Lebens finden. Am liebsten ein Riesennugget. Ob es solche hier am Rhein gäbe?
Das sollten sie wenig später schon selbst feststellen. Große Gesichter, als in der ersten Pfanne ein winzig kleines Stückchen Gold glänzte. Es war so winzig, dass ich es es erst auf den zweiten Blick erspähte. Naja, das Riesennugget war das zwar nicht, aber vielleicht schon in der nächsten Pfanne…
Die Erwartungen an größere und noch mehr Goldfunde war geweckt. Allerdings hieß es zunächst, fleißig Steine und Geröll ausgraben, die Kiesel vom Sand trennen und die Pfanne rütteln, damit sich die schweren Partikel von den leichten trennen. Gold setzt sich aufgrund seiner hohen Dichte immer nach unten auf den Pfannenboden ab. Die Kunst besteht darin, die leichten Sande über den Pfannenrand fortzuspülen, bis letztlich noch ein wenig übrig bleibt, darunter schwarzer Sand – und mit ein bischen Glück auch Gold.
Die Schürfstelle war genau richtig. Schon innerhalb kürzester Zeit machten die Teilnehmer ihre ersten eigenen Funde. Meist waren sehr kleine Flitterchen, allerdings konnte auch mal ein Millimeter oder zwei Millimeter großes Stückchen dabei sein. Fein säuberlich wurde das Gold mit einem Pinzel aufgetupft und in ein mit Wasser gefülltes Aufbewahrungsgläschen gehoben. Bald schon durften alle Goldsucher mehrere selbst gefundene Flitter ihr eigen nennen.
Die Buben waren sich im Umgang mit der Pfanne schon sehr früh ziemlich sicher und hätten am liebsten sofort die Goldwaschrinne eingesetzt. Ich vertröstete sie bis nach der Mittagspause. Damit diese besonders rasch vonstatten ging, halfen sie mir beim Errichten der Grillstelle eifrig mit, aßen auch besonders schnell… bis endlich die Waschrinnen in die Strömung gelegt werden konnten. Und tatsächlich, jetzt fanden sich noch mehr Goldflitterchen.
Gegen Abend, mit Eintritt des Zwielichtes, konnten wir alle ein besonderes Phänomen studieren. Wenn die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, das Licht allmählich abnimmt, ist das Gold nicht mehr so gut zu entdecken. Es nimmt eine stahlfarbige Färbung an, bis es von den anderen Sanden fast nicht mehr zu unterscheiden ist. Dies war zugleich die Zeit des gemeinsamen Aufbruches. Die Goldsuche am Rhein war zumindest für heute beendet. Auf alle Fälle aber, versicherten mir einige Teilnehmer, werde man wieder kommen. Ganz bestimmt im kommenden Sommer… Ich würde mich darüber freuen.
Das schreiben die Teilnehmer
- Eva-Maria und Manfred G. aus Butzbach: Danke für den “goldigen” Tag am Rhein mit sonnigem Wetter und toller Gemeinschaft. Liebe Grüße, Manfred und Eva-Maria